Die Restrukturierung der angeschlagenen Scholz Holding GmbH nähere sich einem erfolgreichen Abschluss, teilt das Unternehmen am 20. Mai mit. Die Anleger der Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 182,5 Millionen Euro sollen finanziell aber ordentlich zur Ader gelassen werden.
Die Anleger sollen eine einmalige Abschlagzahlung von insgesamt 14 Millionen Euro erhalten, was nur knapp 7,7 Prozent der Nominalvolumens der nach österreichischem Recht begebenen Anleihe entspricht. Sollten sich die Geschäfte positiv entwickeln, könnte noch einmal eine Sonderzahlung von rund 5,8 Millionen Euro dazu kommen. Unterm Strich erhielten die Anleger dann knapp elf Prozent ihres eingesetzten Kapitals zurück und sollen im Gegenzug auf alle Ansprüche verzichten. Und das auch nur, wenn es gut läuft. Über diese Einigung mit einem Investor wird das zuständige Gericht voraussichtlich in der kommenden Woche entscheiden.
Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Die Anleger sind die großen Verlierer bei dieser angestrebten Restrukturierung. Sie verlieren rund 90 Prozent ihres Kapitals, eventuell sogar mehr. Die Sanierung der Scholz Holding GmbH wird ganz klar auf dem Rücken der Anleger ausgetragen. Um es mit Zahlen zu verdeutlichen. Die Abschlagszahlung von 14 Millionen Euro entspricht nicht einmal den Zinsen, die Ende Mai fällig wären. Die haben eine Höhe von rund 15 Millionen Euro. Um sich gegen diesen finanziellen Schaden zu wehren, sollten die Anleger jetzt ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. Dabei kann besonders geprüft werden, ob Ansprüche auf Schadensersatz gegen die Unternehmensverantwortlichen oder auch gegen die Anlagevermittler bzw. Anlageberater durchgesetzt werden können.