Der Kurs der Anleihe der Scholz Holding GmbH bricht ein und ist zwischenzeitlich auf 12 Prozent gesunken. Mit Restrukturierungsmaßnahmen möchte das Unternehmen eine mögliche Insolvenz vermeiden. Die Kuratorin der Anleihe lädt die Anleger zu zwei Gläubigerversammlungen am 9. Und 16. Februar in Wien ein. Dabei wird es wohl nähere Informationen zu den geplanten Maßnahmen geben.
Für die Anleger steht viel auf dem Spiel. Denn sie müssen mit finanziellen Verlusten rechnen. So hat die Euler Hermes Rating das Rating der Scholz Holding GmbH inzwischen auf „C“ herabgestuft. Mit anderen Worten: Ein Ausfall ist nicht mehr auszuschließen. Grund für die Herabstufung waren offenbar die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen, die Verlegung des Unternehmenssitzes nach London und die Ernennung eines Kurators.
Das alles dürften für die Anleger wenig vertrauenserweckende Maßnahmen sein. Wer seine Schuldverschreibungen an der Börse handelt, bekommt allerdings kaum noch etwas dafür. Am 8. März wäre eine Zinszahlung der 2012 emittierten Anleihe (ISIN: AT 0000A0U9J2 / WKN A1MLSS) nach österreichischem Recht fällig. In einem guten Jahr steht die Rückzahlung der Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 182,5 Millionen Euro an.
Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Ob Anfang März die Zinsen und in einem Jahr die Anleihe zurückgezahlt werden kann, erscheint nach den aktuellen Entwicklungen zumindest zweifelhaft. Die Anleger müssen zudem damit rechnen, dass sie ihren Teil zur finanziellen Restrukturierung beitragen sollen. Auf der anderen Seite kann auch der Ausfall der Anleihe nicht mehr ausgeschlossen werden. Um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen, sollten die Anleger daher ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. So können möglicherweise Schadensersatzansprüche gegen die Prospektverantwortlichen oder gegen die Vermittler geltend gemacht werden.