Nicht einmal zehn Jahre nachdem Hannover Leasing den Fonds Nr. 165 „Wachstumswerte Neues Europa 2“ im März 2006 aufgelegt hat, befindet sich die Fondsimmobilie in einem völlig maroden Zustand. Die Sanierung des Apollo Business Center in Bratislava wäre zeitaufwendig und teuer. So hatten die Anleger nur noch die Wahl zwischen einem Verkauf der Fondsimmobilie oder der wahrscheinlichen Insolvenz der Fondsgesellschaft. Unterm Strich bleibt in jedem Fall ein erheblicher Verlust für die Anleger.
Bei einem technischen Gutachten wurden erhebliche Mängel in der Trägerkonstruktion des Büro- und Geschäftszentrums festgestellt. Da offenbar im vergangenen Jahr sogar der Einsturz drohte, wurde das Gebäude geräumt und steht leer. Die Kosten für die Sanierung würden voraussichtlich im zweistelligen Millionenbereich liegen. Weitere Mietausfälle und der Wertverlust des Gebäudes kämen hinzu, so dass die Anleger über den Verkauf der Immobilie abstimmen sollten. Mit dem Verkauf würden die Anleger voraussichtlich die Hälfte ihres eingesetzten Kapitals verlieren, bei einer Insolvenz droht sogar der Totalverlust des investierten Geldes.
Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds wie den Hannover Leasing Fonds Nr. 165 sind keineswegs die sicheren Kapitalanlagen als die sie in den Anlageberatungsgesprächen gerne dargestellt wurden. Neben konjunkturellen Schwankungen und Mietausfällen können auch erhebliche Sanierungsmaßnahmen die Wirtschaftlichkeit der Fondsgesellschaft gefährden. Da die Anleger mit den Fondsanteilen unternehmerische Beteiligungen erwerben, tragen sie auch das Risiko mit. Am Ende kann für sie der Totalverlust der Einlage stehen. Daher hätten sie in den Beratungsgesprächen auch umfassend über die Risiken aufgeklärt werden müssen. Wurden die Risiken ganz oder teilweise verschwiegen, kann Schadensersatz geltend gemacht werden. Ebenso hätte die Bank ihre Vermittlungsprovisionen neben dem Agio offenlegen müssen.
Da sich Anleger seit März 2006 an dem Hannover Leasing Fonds Nr. 165 beteiligen konnten, könnte schon bald die taggenaue zehnjährige Verjährung ihrer Forderungen einsetzen. Anleger sollten daher umgehend handeln, wenn sie Schadensersatzansprüche geltend machen wollen.