Cortisolwert des Hundes erhöht
Beantwortet von Tierarzt Dr. Stephan Schroth in unter 1 Stunde
Fragestellung
Meine Hündin, 15-Jährig, Dackel-Pekinese-Cockerspaniel-Mix war letzte Woche beim Cushing Test.
Die behandelnde Ärztin bat auch um 2 Urinproben.
Der Bluttest war negativ (Cortisol 2,5)
Der Urintest beide Male positiv (Cortisol 27)
Nach Rücksprache mit einer Kollegin, ist meine behandelnde Ärztin der Meinung, es besteht kein Cushing, die hohen Urinwerte hätte andere Ursachen. Welche könnte sie mir nicht sagen.
Die Symptome die meine Hündin seit längerer Zeit hat, sind viel Trinken, viel und lange pullern, immer hungrig, massigen Bauch, fehlende Läufigkeit seit 3 Jahren, fehlende Sprungkraft seit 1,5 Jahren - das heißt sie kann nicht mehr auf die Couch oder in das Bett springen (was durchaus auch Vorzüge hat).
Bezüglich der ausbleibenden Läufigkeit ist jetzt das Alter für zuständig. Andere sagen Hunde haben keine Menopause.
Ich weiß nicht was ich denken soll.
Was könnte diesen hohen Cortisolspiegel auslösen?
Welche Möglichkeiten sind offen um die Ursache zu finden und zu beheben?
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Antwort von Tierarzt Dr. Stephan Schroth
Sehr geehrter Ratsuchender,
die Rasse, das Alter und die klinischen Symptome bei Ihrem Hund sprechen sehr für einen Hyperadrenocortizismus oder auch Cushing Syndrom genannt.
Die Diagnose dieser Erkrankung ist leider nicht immer sehr einfach. Oft müssen verschiedene Testmethoden angewandt werden, um zu einer Diagnose zu kommen. Der einzelne Basiscortisolwert allein hat keine Aussagekraft, da er von vielen Faktoren abhängig ist und von Tier zu Tier verschieden sein kann.
Es gibt den Urin Cortisol/Creatinin Test, welcher ein Cushing Syndrom beweisen, aber nie ausschließen kann. Als Bluttest gibt es den ACTH Test, welcher aber nicht in allen Fällen beweisend ist. Deshalb sollte auch noch ein LDDS Test durchgeführt werden. Sollte auch dieser nicht eindeutig sein, gibt es noch den HDDS Test. Zugegeben es gibt auch einzelne Fälle, welche labordiagnostisch nicht aufzuarbeiten sind. Hier empfiehlt sich noch die Nebenniere mittels Ultraschall zu vermessen. Nach genauer Abwägung kann man auch niedrig dosiert eine diagnostische Therapie mit Vetoryl durchführe.
Menopause gibt es bei Hunden nicht. Differenzialdiagnostisch sollten auf jeden Fall die Gebärmutter und die Schilddrüse untersucht werden.
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Sie habe mir dadurch Klarheit gegeben und ich den nötigen Weg gezeigt.
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