7 Monate alte Kater hat mit Ibuprofen gespielt und diese weggeschoben
Beantwortet von Tierheilpraktikerin Daniela Schurig
Fragestellung
Hallo, ich wollte fragen, wie Sie die Situation einschätzen? Ich achte sehr auf Gefahren für meine Tiere und jetzt ist es am Mittwoch leider passiert, dass in der Familie eine Ibuprofen auf dem Nachttisch kurz abgelegt wurde und der Kater diese hinter das Bett geschoben hat. Diese war im normalen Zustand und jetzt habe ich aber Angst dass diese abgeleckt bzw dran mit Zähnen gerieben wurde,eventuell, mein Kater spielt viel und schiebt Dinge hin und her. Ich gehe eher nicht davon aus. Wenn ja wäre das schlimm? Ab welcher Menge ist Ibuprofen giftig, und eine ganz wichtige Frage, kommt es bei Vergiftungen auf jeden FALL zu Symptomen ( welche?) Oder gibt es auch Vergiftung ohne Symptome? Ich war vorsichtshalber am Donnerstag um 9:30 beim Arzt der hat Herzschlag, Augen, Rächen Temperatur kontrolliert und alles gut. Auf meinen Wunsch wurde ein großes Blutbild Donnerstag gegen 10 / halb11gemacht auch dort alles gut, ist dieses schon aussagekräftig wenn es Mittwoch gegen 23 30 passiert ist? Ihm geht es bis heute gut , 12.03 und zeigt keine Symptome und spielt viel. muss ich Angst haben und Blutbild noch mal kontrollieren nach ner gewissen Zeit? Danke
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Antwort von Tierheilpraktikerin Daniela Schurig
Sehr geehrter Ratsuchender,
zum einen denke ich persönlich nicht, dass sich nun, nach fast einer Woche, noch Symptome einstellen werden. Die Leber wird - wenn der Wirkstoff tatsächlich aufgenommen wurde - etwas mehr zu tun gehabt haben, aber ich gehe davon aus, dass es keine bleibende Schäden geben wird. Hier kann man durch aus zur Kontrolle in ein oder zwei Wochen noch ein Kontrollblutbild machen, wenn man es wirklich ganz genau wissen möchte. Ich persönlich würde es nicht machen, wenn das Tier keine Veränderungen zeigt. Allerdings manchen wir einmal im Jahr zum CheckUp generell ein Blutbild zur Kontrolle.
Eine Vergiftung wird sich immer mit Symptomen zeigen, welche aber durchaus übersehen werden können, wie zum Beispiel Bauchschmerzen. Eine Vergiftung ohne Symptome gibt es nicht.
Bei Katzen liegt die tödliche Dosis bei einer einmaligen Einnahme von 50mg pro Kilogramm Körpergewicht aus. Ebenso kann einen tägliche Dosis von 8mg/kgKG zum Tode führen.
Nehmen wir hier als Beispiel meine Katze mit 6kg/Kg. Eine einmalige Dosis läge hier entsprechend bei 300mg oder 48mg über Tage hinweg.
Wenn die Tablette hinter dem Bett eingesammelt wurde und damit sicher gestellt, dass das Katerchen nicht mehr mit dieser in Berührung kommt, ist nach diesem Zeitraum nichts mehr zu erwarten. Sie haben alles richtig gemacht und können nun auch nicht mehr machen. Genießen Sie die Zeit mit ihrem Katerchen.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Schurig
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Antwort des Experten: Sehr gern geschehen.
Die Mengen, die der Kater durch nur an der Tablette lecken aufnehmen könnte, sind zu gering. Eine Spätfolge würde ich in dem Zusammenhang nicht erwarten.
Um es einmal plastisch darzustellen: Wenn sich Jugendliche das erste mal auf einer Party betrinken, wird die Leber - so es eine einmalige Sache und der Jugendliche keine Vorschädigungen oder genetische Defekte hat - den Alkohol ohne Probleme verstoffwechseln und über die Niere und den Darm ausscheiden. Dieses belastet die Organe zwar, aber es bleiben keine Schäden zurück. Erst wenn dieser Jugendliche dieses regelmäßig, durchaus täglich, machen würde, würde die Leber irgendwann überfordert sein und sich entsprechend verändern.
Gerade die Leber und Niere als Entgiftungsorgane sind durchaus sehr belastbar und regenerationsfähig.
Der Abstand zwischen der vermutlichen Aufnahme und dem Blutbild ist zwar recht kurz, aber eine schädigende Wirkung hätte sich dort durchaus schon sichtbar gemacht, da die Leber in diesem Zusammenhang bereits eine Vorschädigung gehabt haben müsste. Wenn das Blutbild aber ohne Befund war, kann man davon ausgehen, dass dort in diesem Zusammenhang nichts nachkommt. Die Menge die durch daran lecken aufgenommen werden könnte, wäre zu gering.
Achten Sie auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, welche den Darm und das Darmbiom (Darmflora) gesund erhält, damit unterstützen Sie die Leber und Niere sowie das Immunsystem. So legen Sie einen schönen Grundstein für ein langes gesundes Leben.
Unsere Katze ist jetzt 18 Jahre alt - geschätzt. Sie lebte verwildert auf eine Reiterhof (mindestens 8 - 11 Jahre), bis sie uns adoptiert hat. Wir machen einen jährlichen Blutcheck. Unsere Tierärztin - welche mich als THP in verschiedenen Sachen (Labor, Röntgen, Ultraschall, nötige Narkosen) unterstützt - ist immer wieder begeistert über die Werte von Leber und Niere. Ich mache dort nicht viel zusätzlich und ich möchte nicht wissen, wie viele Rückstände von Wurmkuren oder vergiftete Mäuse meine Madam so im Laufe der Jahre aufgenommen hat.
Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen, auch wenn es verständlich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Schurig.
Ich raten meinen Klienten eine Wartezeit von 6 - 8 Wochen, bevor ein Kontrollblutbild gemacht werden sollte. Man sollte aber in diesem Zusammenhang auch immer bedenken, dass ein Blutbild im Grunde nichts anderes ist, als ein Foto.
In einem Blutbild kann sich - gerade im Bereich von Leber und Niere - immer etwas negativ verändern und beim nächsten mal wieder zum Positiven.
Eine in der Fütterung nicht ausgewogene Rationszusammenstellung zum Beispiel kann in wenigen Monaten zu einer sichtbaren Überlastung werden. Die sich aber durchaus dann genauso schnell wieder beheben lässt. Eine Wurmkur, eine Impfung, Parasiten, Streß können die Werte - generell - kurzfristig wie auch langfristig verändern. Woran es dann liegt kann man nur erahnen und durch gezieltes Suche versuchen herauszufinden.
Wie schon gesagt, ich gehe nicht davon aus, dass ihrem Kater hier ein langfristiger Schaden entsteht. Dies wäre sehr unwahrscheinlich. Dennoch kann ich nicht versprechen, dass sich die Blutwerte nicht im Laufe der Zeit durch andere Gründe verschieben. Leber, Niere, Darm und Haut sind unseren Entgiftungsorgane und haben jeden Tag etwas zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Schurig
Als Tipp niemals eine Wert isoliert betrachten, immer das ganze Blutbild. Manchmal ist ein einzelner Wert schief, der aber so alleine gar nichts aussagt ;)