Liebe Interessierte,
„CO-Abhängigkeit“ ist einer der Schwerpunkte meines Beratungsangebots. Viele Angehörige glauben, der Einstieg zum Ausstieg aus dem Teufelskreis einer Abhängigkeit könne nur durch den Menschen erfolgen, der suchtgefährdet oder abhängigkeitskrank ist. Das ist falsch. Erste entscheidende Schritte können von einer nahe stehenden Bezugsperson unternommen werden. Ein Schwerpunktangebot meiner psychosozialen Beratung richtet sich insofern an die Angehörigen von Menschen, die Probleme mit Suchtmitteln oder mit sogenannten Verhaltenssüchten wie z. B. Spielsucht oder Internetsucht haben. Viele Angehörige von Suchtkranken oder -gefährdeten müssen zunächst eine große Hemmschwelle überwinden, bevor sie sich in eine Beratung begeben. Diese Beratungen werden meistens von größeren Institution angeboten. Die Furcht erkannt zu werden erschwert aber den Zugang. Denn mit einem Suchtproblem in der Partnerschaft oder Familie will man nicht auffallen. Mein Beratungsangebot kann vor diesem Hintergrund ein niederschwelliges Angebot und auf jeden Fall eine Vorstufe in einem geschützten Rahmen sein.
Die Suchterkrankung eines Angehörigen ist für das familiäre Umfeld eine sehr schwierige Situation und kann mit einem schmerzhaften Prozess verbunden sein. Nach meiner 17-jährigen Erfahrung als hauptamtlicher Mitarbeiter in einer Suchtberatungs- und -behandlungsstelle sind besonders häufig Frauen von Co-Abhängigkeit betroffen. Co-Abhängigkeit zeigt sich an bestimmten Merkmalen. Zum Beispiel bei einem alkoholkranken Partner bittet die Partnerin zunächst um einen maßvolleren Konsum. Häufig verzichtet sie selbst ganz auf Alkohol oder trinkt mit, um den Konsum ihres Partners zu begrenzen. Oft kommt es zu einem Rückzug aus Sozialkontakten. Die Partnerin fühlt sich zunehmend hilflos und schuldig am exzessiven Konsum ihres Partners. Selbstzweifel und Hilflosigkeit begleiten zunehmend die meist vergeblichen Anstrengungen zu helfen. Es kommt zu Ausreden und Entschuldigungen gegenüber Verwandten, Freunden oder dem Arbeitgeber. Der problematische Konsum wird immer mehr zum Problem für die Partnerin. Ihre eigenen Bedürfnisse treten in den Hintergrund und das Selbstwertgefühl, die Lebensfreude gehen verloren - bis hin zur Depressivität. Der Leidensdruck für die Partnerin steigt und es kommt schließlich zur Erkenntnis, machtlos gegenüber dem Suchtverhalten des Partners zu sein. In diesem Prozess haben sich Co-Abhängige mehr und mehr selbst verloren, ganz langsam und unbewusst.
Hilfe - Hilfe annehmen!
Ich helfe ihnen in meiner Beratung, wieder zu sich selbst zu finden, Grenzen zu setzen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und konsequent zu sein. Das ist oft gerade für Frauen schwierig, weil sie durch die übliche Rollenverteilung darauf trainiert sind, sich vorwiegend um andere zu kümmern. Die Einsicht, dass bei einer Suchterkrankung nur Nichthilfe echte Hilfe sein kann, verlangt eine Form der Selbstüberwindung. Es braucht Zeit, Erfahrung und Bereitschaft, darüber zu sprechen. Die Chance besteht darin, die Mauer des Schweigens um die Erkrankung der Partnerin oder des Partners zu durchbrechen und die Bereitschaft zu entwickeln, sich helfen zu lassen. Man kann mehr aus dem Alltag und dem Leben machen, wenn man bereit ist, sich selbst zu reflektieren und gegebenenfalls etwas zu verändern. In der psychosozialen Beratung denken wir in Familiensystemen. Das heißt, von einer Suchtproblematik sind immer alle betroffen, auch die Kinder. Wenn aber eine Person bereit ist, etwas bei sich zu verändern, dann kann das insgesamt viel verändern. Diese Erfahrung habe ich in meiner langjährigen hauptberuflichen Praxis in der professionellen Suchtberatung immer wieder gemacht. Häufig nimmt letztlich dann auch die abhängige Bezugsperson Hilfe an.
Mein Angebot für psychosoziale Beratung finden Sie hier in der Kategorie "Coaching, Erziehung". Sie können gerne telefonisch Kontakt mit mir aufnehmen und erreichen mich vorwiegend werktags zwischen 10 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr.