Immobilie mit Hypothek, Verkauf und/oder Schenkung - Auswirkung/Steuerlast?
Fragestellung
Sehr geehrter Herr Schröter,
nach langen Jahren mit Lug und Betrug trennte ich mich von meinem Lebenspartner. Mein für mich zu großes und zu teures finanziertes Haus wollte ich verkaufen und dafür ein kleineres finanzierbares Haus erwerben. Ein passendes Haus wurde gefunden der Kaufvertrag unterschrieben. Vor Kaufpreiszahlung wurden große Mängel an der Grenzmauer zum tiefer gelegenen Nachbargrundstück entdeckt und ich habe die Kaufsumme nicht entrichtet. Ein Streit entstand mit Klageerhebung des Hausbesitzers gegen mich. Obwohl seine Kenntnis um diese Mängel während der Gerichtsverhandlungen nachgewiesen werden konnte war es mir nicht gelungen ihm Arglist bei seiner Vorgehensweise nachzuweisen und ich verlor den Prozess.
Ich stehe somit ohne eigenes Zutun – abgesehen davon, dass ich immer wieder dumm genug war zu glauben und zu vertrauen – vor großen Problemen und wohl vor der Insolvenz.
Um das sich noch immer in meinem Besitz befindende und zu große Haus vor der Insolvenz zu retten möchte ich dieses mit der bestehenden Hypothek die dem ungefähr realistischen Marktwert entspricht an den Freund meiner Tochter verkaufen. Ich könnte in einem Teil des Hauses zur Miete wohnen bleiben, der andere Teil des Hauses würde ebenfalls vermietet werden.
Der neue Eigentümer (Freund meiner Tochter) wiederum würde das Haus innerhalb eines Jahres an meine Tochter mitsamt der Hypothek schenken,eine gemischte Schenkung sozusagen oder aber an sie weiter verkaufen. Meine Miete würde zur Abdeckung der Hypothekenrate dienen.
Ist diese Konstruktion so machbar? Würde für den Käufer Spekulationssteuer anfallen obwohl kein – oder fast kein - Gewinn erzielt wird oder müsste meine Tochter Schenkungssteuer bezahlen obwohl kein Gewinn – oder fast kein – Gewinn erzielt wird?
Könnte meine Tochter sofort beim Kauf durch ihren Freund in das Grundbuch eingetragen werden, dann wäre der Schritt der Schenkung bzw. Verkauf nicht notwendig?
Ich bitte um eine detaillierte Rückmeldung zum Problem.
Besten Dank dafür im Voraus,
Mit freundlichen Grüßen
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort von Rechtsanwalt Marcus Schröter
Sehr geehrte Ratsuchende,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich auf Grundlage Ihrer Angaben nachfolgend beantworte:
Ein Verkauf des Grundbesitzes an den Freund Ihrer Tochter ist grundsätzlich möglich. Zu beachten ist, dass der Verkauf zum Marktwert erfolgt, damit keine Teil (-Schenkung) vorliegt, die durch den Insolvenzverwalter angefochten werden könnte.
Ob Ihre Tochter zeitgleich als Miteigentümerin eingetragen wird oder erst später im Wege eine Schenkung ist dabei für eine späteren Insolvenz ohne Belang. Zu beachten ist aber, dass durch den Verkauf an den Freund Ihrer Tochter Grunderwerbsteuer anfällt, was bei einem Verkauf oder Übertragung an Ihre Tochter nicht der Fall ist.
Gleichermaßen fällt auch bei einer späteren Übertragung von dem Freund Ihrer Tochter an Ihre Tochter wiederum Grunderwerbsteuer an.
Sinnvoll wäre aus meiner Sicht daher eine Übertragung bzw. Verkauf an Ihre Tochter und Eintragung eines dinglichen Wohnrechtes zu Ihren Gunsten. Dies sichert Ihnen den Nutzungsanspruch für die Zukunft ab und verhindert eine Veräußerung ohne Ihre Zustimmung.
Wichtig ist, dass Sie keine Schenkung über den Grundbesitz vornehmen, da dies im Insolvenzverfahren angefochten werden kann.
Ich hoffe ich konnte Ihnen einen ersten hilfreichen Überblick verschaffen und Ihre Fragen beantworten.
Mit besten Grüßen
Marcus Schröter
Rechtsanwalt
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Über eine positive Bewertung wurde ich mich freuen,
Mit besten Grüßen
Marcus Schröter
Rechtsanwalt