Kangalrüde 12 J. V.a. Osteosarkom, Klinik unpassend, Zweitmeinung
Beantwortet
Fragestellung
Sehr geehrte Frau Menke,
mein Kangalrüde (geb. 09.04.2007) fing vor 4 Wochen vorne links akut zu lahmen an. Es begann plötzlich und steigerte sich von Schritt zu Schritt, bis er sich vorne nur noch hüpfend fortbewegen konnte. Da der Hund mittlerweile diverse kleinere Arthrosen und eine Spondylose im Lendenbereich hat, gönnte ich ihm zunächst Ruhe, da ich einen entzündlichen Prozess vermutete. Das Lahmen ging zurück, binnen einer Woche lahmte er zwar noch, aber bewegte sich fleissig freiwillig. Ein kleiner Knubbel hatte sich auf der Beininnenseite oberhalb des Vorderfußwurzelgelenks gebildet. Eine weitere Woche später lahmte er nur noch wenige Tritte nach dem Aufstehen. Da der Hund aufgrund seiner Größe nicht ohne weiteres auf einen Röntgentisch zu heben ist und Narkosen überhaupt nicht verträgt, ließ ich ihn von einer Pferdefachtierärztin mit einem mobilen Röntengerät röntgen, da mir das Lahmen nun zu lange ging. Diese teilte mir ein "eindeutiges" Osteosarkom mit mit einer Überlebenszeit von maximal 6-8 Wochen. Dies wurde am 12.02.2019 durchgeführt. Für mich brach eine Welt zusammen. Natürlich liebt jeder Tierbesitzer sein Tier (oder sollte es), aber diese Eindeutigkeit ohne Biopsie erschreckte mich wahnsinnig, da mein Hund alles ist, was mir noch geblieben ist. Eine Biopsie oder gar Amputation würde ich jedoch einem so alten großen Hund auch nicht mehr zumuten wollen, ich fürchte, dadurch würde das Leiden dann beginnen, vielmehr würde ich ihn dann palliativ versorgen wollen. Nun verhält es sich so, dass der Hund heute (24.02.2019) mittlerweile seit 5 Tagen absolut lahmfrei ist und der Beinumfang um den Knubbel hat sich um 0,5cm verringert. Er lahmt auch nicht mehr nach dem Aufstehen und er erhält die ganze Zeit (seit November 2018) nur seine normale leicht unterdosierte Schmerzmedikation wegen seiner Arthrose (Metacam für 60 Kilo - er wiegt 73 Kilo).
Eine hinzugezogene Kleintierärztin vermutet aufgrund der Bildgebung auch ein tumoröses Geschehen, war sich aber nicht sicher. Jetzt wäre mir an einer weiteren Meinung gelegen, da eine verwandte Humanmedizinerin die ganze Sache auch seltsam findet, da die Klinik nicht wirklich zu einem Osteosarkom passen würde.
Ich habe zwar nicht viel Hoffnung, dass etwas seiner Vorgeschichte mit der Veränderung im Bein zu tun haben könnte, aber die drei Ereignisse kurz umrissen:
1) Im Alter von etwa 10 Monaten erkrankte der Hund an einer ausgeprägten Panostitis, die per Bildgebung an allen vier Beinen nachweisbar war. (Kann da etwas zurück geblieben sein?)
2) Vor etwa einem Jahr erlitt der Hund eine massive Klebsielleninfektion, die zuerst die Harnwege, dann die Hoden und Nieren befiel. Er musste über 3 Monate antibiotisch versorgt werden. (Osteomyelitis denkbar?)
3) Vor 4-5 Monaten mißglückte ein Sprungversuch (er wollte ausbüxen), bei dem er sich beide Vorderfußwurzelgelenke massiv anschlug, ohne danach jedoch Lahmheitszeichen zu zeigen.
Dem Hund geht es im Moment sehr gut, er besteht auf seinen drei Spaziergängen jeden Tag, hat großen Appetit, flirtet gerne mit Hündinnen, schmust und ist eigentlich "ganz der Alte".
Mit freundlichen Grüßen
Frau Heiler
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Antwort des Experten
Sehr geehrte Frau Heller,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Mich habe mir das Röntgenbild Ihres Hundes angesehen, muss allerdings gleich vorweg sagen, dass in solchen Fällen eine aussagekräftige Röntgenbilddiagnostik nur möglich ist, wenn Bilder in 2 Ebenen vorliegen. Das heißt im Fall Ihres Hundes fehl eine Aufnahme von der Seite, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können.
Soltte sich diese nicht noch erstellen lassen, oder eben doch eine Biopsie gemacht werden, kann man nur spekulieren, ob es sich um ein tumoröses Geschehen, oder aber z.B eine Zyste o Ä. handelt.
Nun schildern Sie, dass Ihr Hund unter einem relativ leichten und niedrig dosiertem Schmerzmittel gut läuft. Also würde ich, wenn eine weitere Diagnostik nicht erfolgt, bei Verschlechterung der Lahmheit umstellen auf ein potenteren Schmerzmittel und auch gewichtsbezogen dosieren, und ggf alternative Schmerztherapien ( Akupunktur) hinzufügen.
Ich wünsche Ihrem Hund gute Besserung und hoffe, ich könnte helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Menke
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