Beurteilung Röntgenbilder bzgl HD
Beantwortet von Tierarzt Dr. Stephan Schroth in unter 2 Stunden
Fragestellung
Liebe Tier-Experten,
Vor einem 3/4 Jahr wurden bei meiner Hündin (Schäferhund Mix, zum Zeitpunkt der Aufnahmen 3 Jahre alt) Röntgenbilder zur DD von HD angefertigt. Die Diagnose damals: mittelschwere HD. Dazu hätte ich gerne eine Zweitmeinung, falls die Bilder dies zulassen.
Außerdem lief meine Hündin bisher recht normal unter Gabe von Nahrungsergänzungen (Grünlippm., Collagen und Teufelakralle), Gewichtskontrolle und kontrollierter Bewegung.
Ab letzter Woche fing sie nun nach längerem Laufen wieder zu "Wackeln" (dreht die Hüfte) und blieb ab und zu stehen.
Würde eine erneute Diagnostik Sinn machen? Beim "Trabgang" läuft sie locker ohne Einschränkung, nur beim langsamen Gehen wackelt sie. Wäre langsames Joggen zur Förderung des Bewegungsapperates sinnvoll?
Vielen herzlichen Dank
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Antwort von Tierarzt Dr. Stephan Schroth
Sehr geehrter Ratsuchender,
an der Diagnose mittelschwere HD läßt sich nach Ansicht der Röntgenbilder leider nicht rütteln. Somit sind weitere Untersuchungen z.B. der Kniegelenke oder der Wirbelsäule nicht unbedingt notwendig.
Jedoch läßt sich aus den röntgenologischen Veränderungen der HD nicht unbedingt auf die klinischen Probleme zurückschließen. Kleine Veränderungen können auch schwerwiegendere Probleme beim Laufen machen, als eine stark veränderte aber "eingeschliffene" Hüfte.
Die Therapie der HD läßt sich erst einmal unterteilen in konservative und chirurgische Maßnahmen. Letztere sind vor allem dann angezeigt, wenn der Hund große klinische Probleme hat und konservativ keine Linderung zu erzielen ist.
Die konservativen Maßnahmen sind multimodular zu sehen:
- Gewichtskontrolle
- Physiotherapie zum Muskelaufbau, unterstützt evtl. durch Anabolika
- Mobilisierung durch gezielte Förderung der Bewegung
- Akupunktur
- Knorpelaufbaupräparate
- Medikamente zur Schmerz- und Entzündungshemmung. Dies ist auch in Fällen, in welchen der Hund noch gut läuft anzuraten, da die HD eine Entzündung verursacht, welche selbstverstärkend die Arthrosebildung fördert.
Ich hoffe damit Ihre Fragen beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stephan Schroth
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