„Sei doch nicht so empfindlich“, das ist ein Satz, den Hochsensible schon in der Kindheit oft zu hören bekommen. Sie gelten häufig als schüchtern und vorsichtig und kennen zeitlebens das Gefühl „irgendwie anders“ zu sein.
Hochsensible Menschen zeichnen sich durch eine erhöhte Empfänglichkeit für Reize aus. Sie nehmen Geräusche, Gerüche, Stimmungen oder subtile Veränderungen in ihrer Umwelt, aber auch ihr eigenes inneres Erleben sehr viel intensiver wahr, als die meisten ihrer Mitmenschen. Sie sind dadurch besonders empathisch und feinfühlig, fühlen sich aber auch schnell überreizt und verletzt und kämpfen häufig mit Selbstzweifeln. Oft entwickeln HSP deshalb Rückzugstendenzen, die von der Umwelt fälschlicherweise als Schüchternheit interpretiert wird. Eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit wird ebenso häufig beschrieben.
Die Fähigkeit der verstärkten inneren und äußeren Wahrnehmung, die auf einer physiologischen Besonderheit des Nervensystems beruht, bringt im täglichen Leben Vorteile und Begabungen mit sich, lässt die Betroffenen in ihrem Alltag aber auch oft anecken, als sonderbar erscheinen oder gar schier an sich und der Welt verzweifeln...
Hochsensibilität ist weder eine Krankheit noch eine körperliche Einschränkung. Sie ist einfach eine Spielart der Wahrnehmung am oberen Ende der Skala. In den letzten 10 Jahren erhielten HSP mit ihren Stärken und Schwächen zunehmend Aufmerksamkeit von Forschern und Psychologen. Als Pionierin auf dem Gebiet gilt die amerikanische Psychologin Elaine N. Aron. Ihre Werke gelten als Grundlage der HS-Forschung.
Häufig wissen die Personen nichts von Ihrer Hochsensibilität. Das Erkennen Ihrer speziellen Begabung wirkt daher in vielen Fällen befreiend. Ein besseres Selbstverständnis macht es möglich, die eigene ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit als persönliche Stärke zu nutzen.
Sie haben das Gefühl, dass diese Beschreibung auf Sie zutrift? Gerne berate ich Sie auch unter dem Aspekt der Hochsensibilität.