Zeckenabwehr für Hunde
Beantwortet
Fragestellung
Hallo Frau Arndt, ich habe eine Frage zur Abwehr von Parasiten.
Wie kann ich meinen Hund schützen, ohne auf chemische Mittel zugreifen zu müssen?
Ich habe es auch schon mit vorbeugenden Maßnahmen probiert, aber die Erfahrung gemacht, dass diese nicht immer gleich gut wirken. Woran kann das liegen?
Freue mich auf Ihre Antwort und vielen Dank vorab.
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort des Experten
Sehr geehrte Fragestellerin!
Zum ersten Teil Ihrer Frage gebe ich Ihnen gerne ein paar Tips, mit denen Sie Ihren Hund giftfrei vor Flöhen und Zecken schützen können.
Hierbei kann man sich den Geruchssinn dieser Ektoparasiten zunutze machen. Zecken orientieren sich neben sensorischen Reizen auch über ihre Duft- und Geruchswahrnehmung. Das durch mögliche Maßnahmen veränderte Geruchsmilieu der Haut wird für Zecken und Flöhe unattraktiv, sie meiden diesen Wirt.
• Mein Favorit ist, den Hund vor dem Spaziergang äußerlich mit Kokosöl einzureiben. Kokosöl ist im Reformhaus erhältlich, von fester Konsistenz, und wird unter Wärmeeinwirkung flüssig. Nehmen Sie ein wenig Kokosöl, verreiben es zwischen den Händen und streichen es oberflächlich über das Fell Ihres Hundes. Ein ganz leichter Film genügt. Die Wirkung hält ca. 6 Stunden an und Ihr Hund kann bedenkenlos daran lecken.
• Eine weitere Empfehlung ist das Zufüttern von Hefetabletten in Form eines fertigen Ergänzungsfuttermittels für Hunde (gibt es auch für Katzen). Es enthält den natürlichen Vitamin B-Komplex der Hefe. Hefe ist zudem förderlich für eine gute Haut- und Haarqualität. Das Hefepräparat verändert die Ausdünstungen der Haut, der Geruch ist für den Menschen nicht zu bemerken. Herkömmliche Bierhefetabletten oder Hefeflocken haben meiner Beobachtung nach keine vergleichbare Wirkung gezeigt und sind in der Dosierung unklar.
• Für manche Hunde ist das Tragen einer Bernsteinkette als prophylaktische Maßnahme ausreichend. Die Bernsteine sollten zahlreich und naturbelassen sein, also ungeschliffen und nicht poliert. Bernstein enthält natürliche ätherische Öle, die bei längerem Tragen und durch Reibung einen milden harzigen Geruch entfalten, der sich über den Hundekörper verteilt. Dieser Duft wird von Lästlingen als unangenehm empfunden, vom Menschen aber nicht wahrgenommen. Bernstein lädt sich zudem beim Tragen durch Reibung statisch auf, was ebenfalls abwehrend wirken kann.
• Bei vielen Hunden hat sich die Mischung von Apfelessig mit Wasser im Verhältnis 1:2 bewährt. Die Flüssigkeit läßt sich mit einer Sprühflasche auf dem Fell des Hundes verteilen, jedoch sollte man darauf achten, ob der Hund sich an dem Geruch oder an dem Sprühgeräusch stört.
Diese Empfehlungen können untereinander kombiniert werden, sodaß man mit einer innerlichen und einer äußerlichen Maßnahme einen vorsorglichen Schutz aufbaut.
Wichtig: Nach jedem Spaziergang den Hund auf Zecken hin untersuchen und diese absammeln. Häufig vom Flohkamm gebrauch machen.
Am Rande sei erwähnt, daß Krankheiten, die von Zecken und Flöhen übertragen werden, grundsätzlich von allen stechenden und blutsaugenden Insekten übertragen werden können, denn die Übertragungsmechanismen sind die selben – nämlich stechen und saugen!
Zum zweiten Teil Ihrer Frage möchte ich gerne auf einige Umstände eingehen, die die Wirksamkeit einer Parasitenprophylaxe vermindern können.
Vorrangig ist festzustellen, daß Hunde (sowie auch andere Tiere), deren Stoffwechsel nicht optimal funktioniert, anfälliger für Ekto- und Endoparasiten sind. Das kann auch dazu führen, daß vorsorgende Maßnahmen nicht greifen. Ein an sich gesunder Hund, der artgerecht gehalten und ernährt wird, hat erfahrungsgemäß die wenigsten Probleme mit Zecken oder Flöhen. Eine naturbelassene Ernährung ohne industrielle Aufbereitung ist und bleibt die bewährteste Gesundheits- und Parasitenprophylaxe.
Hündinnen in der Läufigkeit und in der Phase der (Schein-)Trächtigkeit und Laktation sind ebenfalls anfälliger. Der Körper ist mit hormonellen Abläufen beschäftigt und fordert das Immunsystem sehr stark, sodaß an anderer Stelle Defizite auftreten können.
Auch der Fellwechsel bedeutet eine Hochleistung für den Organismus. Bis zu 30% des im Futter enthaltenen Eiweißes werden alleine für die Umstellung vom Sommer- auf das Winterfell verbraucht. Bei diesem intensiven Stoffwechselvorgang bleiben andere Mechanismen zurück, was sich auch als Abwehrschwäche gegen Parasiten äußern kann. Viele chronisch kranke Tiere erleiden zum Zeitpunkt des Fellwechsels gesundheitliche Einbrüche, allein das veranschaulicht den hohen Energieaufwand während dieser Phase.
Kranke, geschwächte und auch sehr stark gestreßte Tiere haben eine geringere Resistenz gegen Parasiten.
Es sei auch gesagt, daß die Tiere eine individuelle Ansprechbarkeit auf verschiedene Maßnahmen zeigen. Was bei dem Einen gut funktioniert, hilft vielleicht beim Nächsten nicht zufriedenstellend. Probieren Sie dann einen anderen der genannten Wege aus.
Ich hoffe ich habe Ihre Fragen beantworten können und wünsche Ihnen und Ihrem Hund das Beste!
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Arndt
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Sie haben mir sehr gut weitergeholfen.