Schulrecht bei Verhaltensauffälligkeiten
Beantwortet
Fragestellung
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich benötige einen Anwalt für Schulrecht.
Meine Tochter ist verhaltensauffällig , war schon auf 3 Schule und soll nun laut Schule in die Tagesklinik gehen.Das Verhalten hat sich in den letzten paar Wochen aber verbessert.
Sie ist in ärtzlicher Behandlung und die Schule hat auch mit dem Arzt gesprochen.Der meint er sieht keinen Bedarf aber aufgrund der Verhaltensauffälligkeiten können wir in die Tagesklinik.
Das Kind würde aber nun in die 4 Institution kommen.
Frage: Der Fall liegt schon beim Schulamt.
In wie weit darf die Schule sich in das private Recht einmischen, auf die Schweigepflichtentbindung bestehen und eine Sonderschule androhen und gibt es ein Recht auf einen Regelschulplatz?
Sollen wir sie bis zum Ender Sommerferien weiter auf die Schule schicken?
Wir möchten im Sommer eigentlich auf eine private Schule die sich bei der jetzigen Schulleitung erkundigt hat und das Verhalten meiner Tochter nun kennt.Sie meinte nur wenn ich die schulischen Massnahmen (Tagesklinik) ergreife stellt sie mir einen Platz.Beide Schulleitungen arbeiten leider zusammen.
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort des Experten
Sehr geehrte/r Ratsuchende/r,
bin zwar kein Anwalt für Schulrecht, sondern Familientherapeutin-aber irgendwie ist Ihre Frage bei mir gelandet. Einen Anwalt benötigen Sie, sobald es darum geht, die Schule zu verlasen. Es ist dank der UNO-Menschenrechtskonvention nicht mehr so einfach, Kinder in "Förderschulen" abzuschieben. Sie haben also gute Karten wenn Sie sich weigern. Nehmen Sie einen guten Anwalt, der sich auf Schulrecht spezialisiert hat- Sie werden einen finden. Das "Spiel" der Schule müssen Sie nicht unbegrenzt mitspielen. Es ist ein beliebtes Spiel, die eigene Hilflosigkeit als Lehrer den Eltern überzustülpen und das ganze Problem durch die Institutionen zu schicken- mit dem fast schon zwangsläufigen Ergebnis, dass es schlimmer wird- das hat ganz klare mentale Gründe, beim Kind, bei den Eltern und auch in der Schule. Machen Sie der Schule klar, dass Sie das Spiel jetzt nicht mehr mitspielen, da Sie als Familie und auch Ihr Kind genug Federn gelassen haben und gemerkt haben, dass Sie auf dem Holzweg sind. Ab sofort muten Sie den Lehrern sich und Ihr Kind so zu wie Sie eben sind und trauen es der Schule zu, die Schwierigkeiten im direkten Kontakt mit dem Kind zu lösen (ja, im Kontakt- nicht durch Strafen!!). Ihrem Kind machen Sie klar, dass für Sie ab sofort alles in Ordnung ist und Sie als Familie um jeden Preis zusammenhalten werden und dass Schulprobleme draußen vor der Tür bleiben. Natürlich darf Ihre Tochter von Problemen erzählen, Sie werden zuhören und das Mädchen in den Arm nehmen und vollstes Verständnis haben. Wenn die Tochter es möchte, werden Sie zusammen über eine Lösung nachdenken. Vermeiden Sie Anschuldigungen und versuchen Sie den sicher schon weit untergrabenen Selbstwert des Kindes wieder aufzumöbeln- und den eigenen gleich mit. Sie haben nicht als Eltern versagt, und das Kind hat auch nicht versagt. Sie sind nur irgendwie in die Mühlen der Institutionen und der Unfähigkeit unseres Schulsystems geraten. Gehen Sie in den Kontakt mit dem Kind, suchen Sie auf neue Art Nähe als ganze Familie zueinander, überlegen Sie, wofür die ganze Krise gut war und finden Sie die Stärken von jedem einzelnen Familienmitglied und von der ganzen Familie insgesamt miteinander heraus. Schauen Sie zusammen, welche Stärken vom Kind dazu geführt haben, den Lehrern zu missfallen und finden Sie heraus, wo diese Stärken auch in Ihnen schlummern und wo diese Ihnen im Leben weiter geholfen haben. Das wird der Tochter Aufwind geben. Machen Sie dem Kind klar, dass es in der Schule zurechtkommen wird, wenn es gut mit den eigenen Talenten umgeht und weiterhin an sich glaubt- und dass der Lehrer seine Miesepetrigkeit und seine Kritiksucht mit sich selber ausmachen muss- er trägt das alles mit sich herum. Wenn sie ihn ändern möchte, soll sie ihm in Gedanken ein paar Luftballons mit Nettigkeit schicken oder mit dem, was er sonst so brauchen kann, um netter zu sein- oder am besten schickt sie ihm gleich so viele Luftballons, dass er sie gar nicht alle brauchen kann und sie weiter verschenken muss.
Falls es in Ihrer Familie etwas gibt, wovon die Tochter Sie netterweise mit ihren Problemen ablenkt, sollten Sie das miteinander besprechen und in diese Richtung nach Lösungen suchen. Solche Dinge liegen fast immer auf der Elternebene. Wenn Sie da nicht weiter kommen und meinen, es gäbe was zu lösen, dann können Sie sich gerne nochmal melden.
Ich wünsche Ihnen nun Mut und Durchhaltevermögen, lassen Sie sich nicht beirren! Und glauben Sie an Ihr Kind und an sich selbst! Genießen Sie es wieder, eine Familie zu sein- die vergangenen Probleme haben sicher in jedem von Ihnen ein kleines Chaos angerichtet.
Herzliche Grüße
Heidrun Krebs
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Bewertung des Kunden
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Sie haben uns als Familie Mut gemacht und wir schauen positiv in die Zukunkft!
TOP BERATUNG!!!!!
Rückfrage des Kunden
vielen Dank für die ausführliche Beratung.Wir sind eine intakte Familie und wir geben unser Kind viel Liebe und Geborgenheit.
Trotzdem reizt mich die Frage in wie weit rechtlich gesehen, eine Schule sich so reinmischen darf und uns als Familie so eine nervliche Belastung bescheren darf.Beide Schulleitungen arbeiten zusammen ,aber die Ärzte stehen hinter uns.Ist eine Tagesklinik gut damit der zirkus endlich aufhört? So kommen wenigstens mein Kind und wir als Familie vielleicht zu Ruhe.Die Schule hat das Kind schon abgestempelt,der Arzt nicht.Das ist unser Glück.Was kann ich noch tun um dieses ewige Abholen meiner Tochter nach 2 Stunden zu umgehen.Die Schule nimmt sich diese Frechheit und sagt mehr schafft ihre Tochter nicht.Aber der Lehrerin ist es zuviel. Sie ist überfordert mit 7 Kinder...unglaublich oder? Also was kann ich für das Kind noch tun und was kann ich noch tun damit ich der Schule beweisen kann das das Kind normal ist?????? Vielen Dank
Expertenantwort auf die Rückfrage des Kunden
tja, gegen solchen Psychoterror ist leider kein Kraut gewachsen, verboten ist das auch nicht- man tut das ja unter dem Deckmäntelchen der Förderung.
Wer kann einem schon Vorwürfe machen wenn man nur das Beste für das Kind will?! Das mit der Tagesklinik würde ich nicht machen, solche Geschichten gehen erfahrungsgemäß immer weiter, und die Schulakte wird immer dicker- nachher heißt es, das Kind muss wirklich krank sein, es war sogar schon da und da und dort.
Ist Ihr Kind schon in der Förderschule? Sie schreiben, die Lehrerin hätte nur 7 Kinder... Wenn sie dort schon ist, wäre die Überlegung, sie schnellstens dort heraus zu holen. Das kann nur ein Anwalt prüfen, in wie weit dies mögllich ist. Beweisen können Sie der Schule leider gar nichts. Dort wird wahrscheinlich dann nur nach Gegenbeweisen gesucht, denn man kann ja nicht zugeben, dass man sich gründlich geirrt hat. Machen Sie klar, dass es unterschiedliche Meinungen gibt und dass Sie voll und ganz hinter Ihrem Kind stehen und an das Kind glauben- und dass Sie auch Ärzte hinter sich haben. Im übrigen würde ich jede eventuell unterschriebene Entbindung von der Schweigepflicht widerrufen mit der Begründung, dass das Vertrauensverhältnis gestört ist und Sie den Eindruck haben, dass alles gegen Sie verwendet wird und dass Sie dem Kind nicht zumuten möchten, dass die Schulakte immer umfangreicher wird.
Sie dürfen sich gerne darauf berufen, dass Sie bei mir in Beratung sind und zu der Erkenntnis gekommen sind, dass dem ganzen Spuk jetzt ein Ende bereitet werden muss, sonst wird noch irgendjemand in dieser Familie ernsthaft krank.
Natürlich bleiben Sie weiterhin gesprächsbereit und kooperationswillig- sofern Sie sich nicht dauernd nur Vorwürfe und Anschuldigungen anhören müssen, sondern man zusammen Lösungsmöglichkeiten erforscht. Sie kennen ja Ihr Kind am besten, da würden die Lehrer gut daran tun, Ihren Expertenrat einzuholen.
Mit dem ständigen frühen Abholen wird Ihr Kind ja auch innerhalb der Klassengemeinschaft völlig ausgegrenzt! Bestehen Sie darauf, dass alle Ideen zusammengetragen werden, wie das Kind wieder integriert werden kann und ein anderes Selbstbild als das des Störers bekommt.
Glaubenssätze wirken wirklich sehr stark! Sie können das bei sich selbst überprüfen. Unterhalten Sie sich mal mit Ihrem Mann, welche positiven und negativen Glaubenssätze Sie aus Ihrer Herkunftsfamilie kennen und wie diese Sie geprägt haben- im Guten wie im Schlechten! Wenn die Schule diese einfachen Prinzipien kennnen würde, müsste sie anders arbeiten. Überlegen Sie mal, was Ihr Kind über sich denkt, wenn Sie der Tagesklinik alle Probleme präsentieren und dort das Ganze diagnostizieren lassen!
Versuchen Sie, Ihrer Tochter positive Glaubenssätze über die Schule zu vermitteln (aber keine Lügengeschichten!). Sie können das auch mit Hilfe der Schlafsuggestion tun- da wird der bewusste Verstand ausgeblendet. Sie flüstern dem Kind einfach einen passenden Satz ins Ohr während es schläft. Sie könnten vielleicht anfangen mit: Die Schule hat auch ihre schönen Seiten.
Noch ein Tipp: Wenn bisher die Mutter den Kopf hinhalten musste, könnte es sinnvoll sein, die Rollen zu wechseln und einfach den Vater vorzuschicken und auch seine Telefonnummer zu hinterlegen- auch von der Arbeit aus kann man Rückrufe starten.
Wie gesagt, wichtig ist es jetzt vor allem, dass in Ihre Familie Ruhe einkehrt und Sie wirklich Ernst damit machen, die Schule außen vor zu lassen. Dazu ist es vielleicht notwendig, selbst in die Entspannung zu gehen mit Meditation oder Yoga oder Spaziergängen etc.
Wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Viele Grüße
Heidrun Krebs