Morbus Addison bei 6-jährigem Airedale Terrier
Beantwortet
Fragestellung
Guten Tag,
unser Airedale Terrier wird derzeit nach Morbus-Addison Diagnose (ACTH-Test) mit Prednisolon 5 mg 2x täglich behandelt. Die Krankheit machte sich bereits vor 2 Jahren bemerkbar (Durchfall, Erbrechen, starke Anämie, Herzgeräusch) , wurde aber erst jetzt nach einem neuerlichen Zusammenbruch erkannt. Er bekommt z.Zt. auch Antibiotika, weil durch eine Ösophagus-Erweiterung und Kardiaerweiterung (Folge von Addison) ein Kauknochen in seiner Speiseröhre steckte und beseitigt werden musst.
Hugo ist ein sehr lebendiger, lebenslustiger Hund. War nie aggressiv, gut sozialisiert, aber in letzter Zeit verbellt er Hunde, die ihn zu sehr zum Spiel auffordern. Er reagiert gut auf Prednisolon (seit 4 Tagen), aber da es lt. tierklinik lebenslänglich genommen werden muss, suche ich nach einer Alternative. Ich kenne mich homöopathisch ganz gut aus, möchte aber eine fachliche Beratung. Haben Sie Erfahrung mit Addison und können Sie mir einen Rat geben? Ich habe gelesen, dass Vitamin B5 und z.B. Phytocortal Komplex in Frage kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Salzmann-Schmidt
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort des Experten
Sehr geehrte Fragestellerin!
Der Morbus Addison (Hypoadrenocortizismus) resultiert aus einer Schädigung der Nebennierenrinde, die dann nicht mehr in der Lage ist, ausreichend körpereigenes Cortisol zu produzieren bzw. in den Organismus abzugeben. Bei der primären Form ist die Nebennierenrinde selbst erkrankt, bei der sekundären Form liegt die Ursache im Bereich Hypophyse/Hypothalamus, die bestimmte Botenstoffe nicht weitersenden können.
Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen, weswegen ich empfehle, die Cortisonbehandlung weiterzuführen, um das Leben von Hugo nicht zu gefährden.
Nichtsdestotrotz macht es nicht nur Sinn, sondern ist sogar zu empfehlen, Hugo begleitend naturheilkundlich zu behandeln. Um auf den Punkt zu arbeiten, sollte vorab abgeklärt werden, ob die Ursache der Nebennierenrinde oder der Hypophyse / dem Hypothalamus zuzuordnen ist. Dies kann durch eine radionische oder kinesiologische Testung erfolgen.
Daraus ergeben sich wegweisende Hinweise für die Therapie. Ich würde bei einem solchen Fall mit organotrop wirkenden Medikamenten vorgehen, wie man es früher bei der "Frischzellenkur" gemacht hat. Dazu sollten Sie sich an einen Tierheilpraktiker vor Ort wenden, der mit der biomolekularen Organotherapie Erfahrungen hat. Darüber hinaus sollte Hugos homöopathisches Konstitutionsmittel in einer Anamnese ermittelt werden. Der Einsatz von Vitalstoffen macht Sinn, sollte aber ebenfalls unter fachkundiger Anleitung geschehen, denn ein "Zuviel" macht auch krank.
Da Hugo nicht gesund ist, möchte ich empfehlen, Impfungen zu überdenken und nur ungiftige (oder besser gar keine) Antiparasitika gegen Zecken und Flöhe einzusetzen. Wurmkur nur dann, wenn auch Würmer anhand einer Stuhluntersuchung festgestellt werden, aber keinesfalls gewohnheitsmäßig. Streß und Infektionen sind durch Management zu vermeiden.
Alles in allem müßte Hugo in ein Behandlungskonzept eingebunden werden. Das würde seine Organe funktionell unterstützen und langfristig könnte die Cortisongabe eventuell reduziert werden. Ob er je auf Cortison verzichten kann, ist fraglich und letztlich auch nicht unbedingt erstrebenswert, denn es ermöglicht ihm das Weiterleben. Es ist leider eine nicht heilbare Erkrankung, die der Körper lange kompensiert. Symptome werden erst sichtbar, wenn bereits ca. 90% des funktionellen Gewebes der Nebennierenrinde zerstört sind.
Hugo wird immer behandlungsbedürftig sein. Prognosen lassen sich keine stellen, aber auch chronisch kranke Tiere haben die Chance auf ein langes und gutes Leben.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meinen Auskünften weiterhelfen und wünsche Ihnen und Hugo alles Gute!
Claudia Arndt
Sie haben eine Frage im Bereich Tierheilpraktiker?
Raten Sie nicht weiter!
Unsere Rechtsanwält*innen geben Ihnen gerne eine kostenlose
Ersteinschätzung zu Ihrem Anliegen.
Jetzt kostenlose Ersteinschätzung einholen
danke für die Antwort, auch wenn sie verspätet kommt. Leider sind für mich keine neuen Informationen dabei, organotrop wirkende Medikamente würden mich als Zusatzbehandlung zwar interessieren, aber nachdem ich hier keinen entsprechenden Therapeuten finde und die Internetsuche nach passenden Medikamenten schwierig ist, Sie diesbezüglich leider auch keine näheren Hinweise geben, werde ich wohl weitersuchen müssen, um eine entsprechende naturheilkundliche Behandlung beginnen zu können. Ihre Informationen sind natürlich richtig, aber die gleichen habe ich bereits von der Tierärztin erhalten, es ging mir um einen wirklich praktischen Tip bzw. um Bekanntgabe eines entsprechenden Naturheilmittels.
Mit freundlichen Grüßen
ES