Katze setzt Urin mit Blut ab
Beantwortet
Fragestellung
Meine Katze ist gerade 16 Jahre alt geworden. Sie hat Diabetis, ich habe sie damit im Oktober 2014 aus dem Tierheim übernommen. Sie bekommt z.Zt. morgens und abends jew. 3/4 Einheiten ProZink.
Lilly leidet immer wieder unter schweren Infektionen, hat mehrfach Antibiotika bekommen. Es gibtmittlerweile etliche Blutbilder, bis auf leicht erhöhte Nierenwerte wurde nichts festgestellt. Im herbst 2015 finbg sie an, sich auf kalte Flächen zu legen (z.B. Badewanne). Ich ging nochmal mit ihr zu weitergehenden Untersuchungen, beim Sono Abdomen wurde lediglich eine etwas verdickte Magen- und Darmwand festgestellt (Gastritis).
In dieser Woche hat sich die Lage zugespitzt. Ich hatte zweimal (am Mittwoch und gestern Nacht) den Tier-Notarzt da. Lily setzte jeweils Kot ab und fing anschließend an, immer weiter zu drücken und jeweils blutige Pfützen unter sich zu hinterlassen. Die Notärzte meinten, dass das Urin mit Blut sei. Es wurde festgestellt, dass zuviel Proteine im Urin sind. Die erste ärztin hat nur Metacam verschrieben, dann war es drei Tage lang o.k., Lilly fraß sogar wieder gut. Dann gestern Abend der zweite "Anfall", wieder Kot abgesetzt, dann blutige Pfützen, wenn auch nicht ganz so intensiv wie beim ersten Mal. Der Arzt, der gestern da war, hat ihr ein Anitbiotikum gespritzt (Enrotab), von dem ich nun 18 Tage lang jeweils eine halbe Tablette geben soll, außerdem Buscopan und Traumeel gespritzt. Seitdem hat sie kein Blut mehr verloren, aber jetzt will sie nicht mehr fressen, so dass ich sie heute mit Critical Care und Reconvales mit der Spritze ernährt habe. Urin hat sie normal abgesetzt, allerdings außerhalb der Katzentoilette, was sie immer tut, wenn es ihr nicht gut geht. Kot bisher noch nicht. Ich habe nochmal mit der ersten ärztin telefoniert, da ich überlegt habe, in eine Tierklinik zu gehen. Sie riet mir heute "durchzuhalten" und morgen in meine Tierarztpraxis zu gehen, die sind recht gut ausgestattet, daher könnte ich z.B. auch Ultraschall machen lassen.
Ich bin natürlich höchst besorgt... Ich würde gern wissen, welche Untersuchungen sie machen würden und was sie aufgrund der Schilderung vermuten. Die Notärzte haben mir offen gesagt, dass sie ziemlich ratlos sind, da beim Abtasten alles unauffällig war und das Blutbild auch nichts hergibt. Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass Lilly auf Antibiotika schlecht reagierte, schlapp war und nicht fressen wollte. Könnte das ein Blasentumor sein? Müsste man auch die Niere schallen bzw. ggf. noch andere Organe? Lilly niest sehr häufig und ihre Augen tränen, könnte es sein, dass es da einen Zusammenhang gibt?
Danke im Voraus für Ihre Antwort.
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Antwort des Experten
Sehr geehrte Ratsuchender/ de
Katzen, die an Diabetes leiden, neigen verstärkt zu Infektionen. Sie wissen vermutlich nicht, wie lange Lilly insgesamt schon zuckerkrank ist - je länger diese Stoffwechselstörung besteht, umso häufiger können Begleiterkrankungen auftreten.
Eine Blasenentzündung wird in diesem Zusammenhang oft diagnostiziert.
Folgende Symptome können Sie erkennen :
Die Katze setzt vermehrt kleine Mengen Urin ab, sie presst dabei , wirkt unruhig, evtl miaut sie oder zeigt mit ihrer Körpersprache, dass sie Schmerzen hat.
Der Urin kann normal gefärbt, einheitlich rötlich oder mir Blutklümpchen versetzt sein.
Als Ursache dieser Symptome kommen in Betracht :
- Infektiöse Cystitis, also Blasenentzündung, ausgelöst durch Bakterien
- Cystitis, ausgelöst durch Harngrieß oder Blasensteine, die bei der Katze meist sehr scharfkantig sind und die Schleimhaut verletzen können
- Ein Blasentumor
Insofern war die Therapie mit einem Antibiotikum ( deckt die Entzündung ab ) , dem Buscopan ( löst die Blasen Krämpfe, die zum häufigen Urinabsatz führen ) und Traumeel ( aktiviert die Selbstheilungskräfte bei Entzündungen ) goldrichtig.
Nur Metacam zu geben, halte ich für einen groben Fehler !
Zwei Dinge sind jetzt wichtig : Eine Untersuchung des Urinsedimentes , um feststellen zu können, ob Kristalle, bzw. Steine in Frage kommen. Nur ein Harn - Teststreifen reicht bei Weitem nicht aus.
Zum Zweiten, die Ursache für Lilly`s Appetitlosigkeit zu finden. Ein aktuelles Blutbild könnte da helfen. ( Leber- , Nieren- Glukose und Fruktosamin Werte )
Die Wirkung des Buscopans ist inzwischen vorüber - bitte genau beobachten, ob wieder Spasmen auftreten.
Ein Blasen - Ultraschall kann, muß aber nicht einen Tumor nachweisen und ist deshalb nur im positiven Fall sicher. Sieht man nichts Auffälliges, schliesst es einen Tumor nicht unbedingt aus. Zusätzliche Organe zu schallen halte ich für unnötig.
Was Lilly unbedingt braucht, wenn sie nicht frisst - ist eine subkutane flüssige Ernährung, die ihr der Tierarzt spritzt. Wie ist ihr Trinkverhalten ?
Und haben Sie die Insulingaben an die verminderte Futteraufnahme angepasst ?
Können Sie bei Lilly selbst Fieber messen ? Die Temperatur sollte zwischen 38 und 39 Grad liegen. Wenn nicht, wird das der Kollege morgen machen.
Einen Zusammenhang zwischen den tränenden Augen, dem Niesen und der Blasenentzündung sehe ich nicht . Ich denke eher, dass ihre Abwehrkräfte durch den Diabetes in Mitleidenschaft gezogen sind .
Gut wirksam bei Cystitis sind auch Mercurius - Heel und Reneel Tabletten, beide von Heel und rezeptfrei. Können gut in Wasser, Milch oder Futter aufgelöst werden und sind geschmacksneutral.
Ich wünsche Ihnen, dass es Lilly bald besser geht ! ( Meine Katze hieß übrigens genauso )
Mit herzlichen Grüßen
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herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Zu Ihren Fragen: Fieber haben beide Notärzte gemessen, das hat sie glücklicherweise nicht. Insulin gebe ich momentan nur 0,75 Einheiten auf einer U40-Spritze, ich hätte eigentlich erhöhen müssen weil der Zucker anhaltend hoch ist (über 300), habe mich das jetzt aber aufgrund von Lillys Erkrankung und ihres schlechten Fressverhaltens nicht getraut. Gefressen hat sie gestern Abend noch etwas und heute auch ein bisschen, ich habe herausgefunden, dass sie das Fressen aufnimmt wenn ich ganz viel Wasser beimenge, so dass sie es eher trinkt als frisst.
Ich war heute in meiner Haus-Tierarztpraxis und habe dort eine Überraschung erlebt. Mein Tierarzt meint, dass das Blut nicht aus der Blase, sondern aus dem darm kommt. Er vermutet eine Colitis. Ich hatte mich schon etwas gewundert, weil Lilly den blutigen Schleim eindeutig in Kotabsetz-Stellung herausgedrückt hat, diese lässt sich ja eindeutig von der Haltung unterscheiden, in der Katzen Urin ausscheiden. Wenn das stimmt hat die Notärztin falsch diagnostiziert und einen Urintest mit Darmflüssigkeit gemacht, und der zweite Notarzt hat die Diagnose nicht überprüft, sondern nur andere Medikamente verordnet.
Mein Haus-Tierarzt war sich total sicher, obwohl er sie nur abgetastet hat (oder eher schon "durchgeknetet") und den Abgang von etwas Urin provoziert hat, in dem kein Blut war. Er hat alle Medikamente wieder abgesetzt und ihr Sulphix und Nux vomica gespritzt. Wenn es Lilly bis morgen besser geht, soll ich kommen und mir eine Spritzenkur für die abholen. Lilly hat öfter Probleme mit Durchfall und Unwohlsein, Appetitlosigkeit wechselt sich mit Heißhunger ab, insofern kann das schon stimmen, ich hoffe es inständig. Eine Kotprobe hatte ich aus einer Ahnung heraus heute mitgebracht, das Ergebnis ist schon da, alles ohne Befund einschließlich Giardien.
Lilly hatte heute Durchfall, insgesamt macht sie aber einen etwas besseren Eindruck, hoffe dass ich sie morgen wieder an normales Futter heranbekomme und dann auch das Insulin besser einstellen kann. Das ist insgesamt leider nicht so leicht auch für mich, ein altes Tier mit mehrern Erkrankungen und dann noch mehrere Tierärzte, die unterschiedlicher Meinung sind ;-(
Ganz lieben Dank für Ihre Bewertung, das hat mich sehr gefreut.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Appel - Wieland