IST EINE NEUE MEDIKATION VERTRETBAR? BITTE UM EINE ZWEITE MEINUNG.
Beantwortet von Psychologe, M.Sc. Andreas Rose in unter 2 Stunden
Fragestellung
Eine FRAGE: Wegen Arbeitszeitwechsel mußte ich 2004 von Decentan Depot
> auf Decentan Tabletten während einer Vollzeitanstellung anhand der
> Symptome umstellen. (Psychose 1987) - 28 Jahre Vollzeitarbeit
> sozialversichert bei den Eltern.
> Erst durch den Wegfall der Anstellung bei meinen Eltern ist die
> ungewöhnliche Dosierung aufgefallen. Wie ist Ihre Meinung?
> Zur besseren Veranschaulichung die Medikation in Angaben in mg/ Tag:
> Perphenazin 4-4-8
> Doxepin 20-5-5-5-5-10-10-5-10 um (6,7,8,11,13,14,18,20,22 Uhr)
> Promethazin 40-25-10-25-25 um (6,11,14,16,18 Uhr)
> Diazepam 10-2,5 (6,13 Uhr)
> Lorazepam 1,5-0,5-0,5 (6,7,8 Uhr)
> Warum 2 Tranquilizer?
> Diazepam wirkt gegen Angst,Stress u. Spannungszustände.
> Das Lorazepam kam vor 10 Jahren dazu. Es bietet einen Schutz gegen die
> Vulnerabilität - ähnlich der Depotspritze. Ich bin innerhalb der
> erlaubten Tagesdosen.
> Mit dieser Aufteilung ist mein Lebensgefühl ähnlich wie vor der Erkrankung.
> Soll ich nach 28 Jahren mit der Gefahr eines Rezidivs wechseln, wobei
> unklar ist, ob sich dadurch meine Arbeitsleistung steigert? Seit 1/2
> Jahr bekomme ich ALG 1 mit
> laufendem Antrag auf RPK bei der DRV.
> Sehr positiv wirken die Psychopharmaka auf meine starke Triebhaftigkeit,
> so dass Besuche im Rotlichtmilieu nur bei Dosisfehlern vorkommen.
> Ohne Medikamente hätte mich das fast in den Ruin getrieben...
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort von Psychologe, M.Sc. Andreas Rose
Sehr geehrter Ratsuchender,
Vielen Dank erstmal für die Mail. Insgesamt haben Sie eine ziemlich hohe Medikation. Da diese ja nach Ihren Angaben schon lange besteht wäre ich mit einer Änderung sehr vorsichtig. Wenn möglich wäre aber insgesamt eine Reduktion auch hinsichtlich der Folgeschäden für den Körper zu erwägen. Das Perphenazin sollten Sie aber nur unter Aufsicht und mit ärztlichem Rat ändern. Insgesamt sollte eine bestehende Medikation nur geändert werden, wenn bestimmte Wirkungen nicht mehr gegeben sind oder zu hohe Nebenwirkungen bzw. körperliche Folgeschäden zu befürchten sind.
Da Sie eine RPK anstreben, sollten Sie aktuell keine Änderungen vornehmen. Die RPK bietet in der ersten Phase, der medizinischen Rehabilitation, eine sehr engmaschige Betreuung und Unterstützung. Diese wäre für die Neueinstellung der Medikation ideal, da Sie dort nicht nur die stabilen medizinischen Rahmenbedingungen haben, sondern im Gegensatz zu einem stationärpsychiatrischen Aufenthalt auch genügend Anforderungen haben um entsprechende Symptome schnell erkennen zu können.
Persönlich habe ich bei Psychosen auch gute Erfahrungen mit Risperdal Depot oder Xeplion Depot gemacht.
Wenn ich Sie richtig verstehe, gab es mit der Umstellung zu den Tabletten keine Probleme? Ich würde dennoch eine Depotmedikation in Absprache mit dem behandelnden Arzt in Erwägung ziehen, da diese unanfälliger für die kommenden Schwankungen durch die RPK ist. Risperdal dämpft ebenfalls die Triebhaftigkeit, so dass Sie auch da stabil bleiben sollten (nahezu jedes Neuroleptikum hemmt ja den sexuellen Trieb).
Was mir auch etwas Kopfschmerzen bereitet, ist die Kombination aus Diazepam, Lorazepam und Promethazin in der von Ihnen angegebenen Dosis. Aber solange sie keine Probleme damit haben und es hilfreich ist, würde ich auch daran nichts ändern.
Haben Sie ergänzend zur Medikation eine Psychotherapie in Erwägung gezogen? Auch für Psychosen gibt es inzwischen gute psychotherapeutische Konzepte.
Vor einer Änderung der Medikation halte ich ein stabiles und geschütztes Umfeld für äußerst wichtig. Aus meiner Erfahrung bietet die RPK ein gutes Setting dazu.
Nur unter den oben erwähnten Bedingungen halte ich eine Änderung der Medikation für vertretbar. Allein Zuhause und ohne ärztliche und/oder psychologische Betreuung rate ich davon ab.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen bei der Entscheidung weiterhelfen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Rose
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