Hund mit wackeligen Gang
Beantwortet
Fragestellung
Hallo,
mein Labrador/Staffortshire Rüde (15Jahre) torkelt seit 1 Woche. Er kann sich hinten schwer halten, kippt fast um. Seit 2 Tagen hält er auch den Kopf schief. Er hat Arthrose in den Hinterbeinen und hatte diese Ausfallerscheinungen schon mal, die aber nach Spritzen links und rechts der Wirbelsäule weg waren.
Er hat auch dieses Mal die Spritzen erhalten (2x), aber diesmal ist keine Besserung in Sicht.
Als Medikation bekommt er Previkox, Karsivan und einen Vitamin B Komplex. Röntgenbild Hüfte o. B.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll, er ist ansonsten noch recht fit, merkt aber, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Daher brauche ich dringend eine 2. Meinung, was noch getan werden könnte.
Danke.
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort des Experten
Sehr geehrter Ratsuchender,
ich bin gerade nach Hause gekommen und werde die Deadline bis 20 Uhr nicht schaffen, Sie erhalten die Antwort aber in den nächsten zwei Stunden. Ich hoffe, das ist okay für Sie .
Herzliche Grüße und " bis später "
Daniela Appel - Wieland
Sie haben eine Frage im Bereich Tierarzt?
Raten Sie nicht weiter!
Unsere Rechtsanwält*innen geben Ihnen gerne eine kostenlose
Ersteinschätzung zu Ihrem Anliegen.
Jetzt kostenlose Ersteinschätzung einholen
bei den Symptomen, die Sie schildern, sollte man als Erstes an mehrere Erkrankungen denken und diese dann anhand verschiedener Untersuchungen nachweisen oder ausschließen.
1. Cauda equina Syndrom, eine altersbedingte , fortschreitende Einengung des Rückenmarksendes im Lendenwirbel - Kreuzbeinbereich. Die nervale Versorgung der Hintergliedmassen ist deutlich gestört, die Hunde zeigen einen schwankenden, steifen Gang, scheuen sich vor dem Hochspringen, mitunter gibt es Scmerzäusserungen wie plötzliches Aufheulen. Die Rute kann in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sein.
Durch Röntgen ist eine sichere Diagnose fast nie zu stellen, dazu bedarf es einer Computertomographie. Als Therapie wird die Operation empfohlen ( Entfernung des Wirbelbogens und damit der Einengung der Nervenenden )
Fast identische Symptome findet man auch bei Tumoren der Wirbelsäule !
2. Vestibulärsyndrom, eine ebenfalls im Alter auftretende Erkrankung des Innenohres, die zu Kopfschiefhaltung und taumelndem Gang führt. Zusätzlich kann Augenzittern und Erbrechen auftreten. Die Ursachen sind noch nicht erforscht. Meist klingen die Symptome nach ein paar Tagen ab, es kann aber immer wieder zu Rückfällen kommen. Oft wird ein Schlaganfall vermutet, der beim Hundaber nur äusserst selten auftritt. Dabei bleiben die Symptome bestehen und verbessern sich nicht innerhalb von wenigen Tagen.
3. Encephalitis, eine Infektion der Gehirnsubstanz, ausgelöst durch Bakterien oder Viren. Dabei ist der Gesamtzustand des Hundes stark beeinträchtigt. Fieber und starke Hinfälligkeit können auftreten.
Ein großes Blutbild hilft hier bei der Diagnose. Es sollte sowieso in unklaren Fällen wie bei Ihrem Rüden, immer gemacht werden.
Die Medikation von schmerz - und entzündungshemmendem Mittel ( Previcox ) , die Durchblutungsanregung ( Karsivan ) und die B - Vitamine ( für die Nerven ) ist völlig in Ordnung für 1. und 2. Bei 3. muss zusätzliche eine Antibiose erfolgen.
Ich hoffe, auf Grund der Information ergibt sich ein klärendes Gespräch mit dem Tierarzt und Ihr Rüde erholt sich bald wieder .
Mit freundlichem Gruß
Daniela Appel - Wieland