Hund lahmt

Sehr geehrter Fragesteller/ in ,

Ohne Zweifel besteht eine beginnende Spondylose am 3., 4., 5., und 6. Lendenwirbel. Besonders auffällig ist eine diffuse Konturenauflösung am ventralen ( unteren ) Wirbelkörperrand bei L4. Hier sieht man auch die deutlichste, häkchenförmige Zubildung des Knochengewebes ( Exostose ). Leider ist der Kontrast der Aufnahme etwas schwach und es fehlt ein Bild von der zweiten Ebene ( ventrodorsaler Strahlengang, Hund liegt auf dem Rücken ) Die klaren Zwischenwirbelabstände lassen darauf schliessen, dass die Bandscheiben noch intakt sind.
Sind Ihnen ausser der Lahmheit noch andere Symptome aufgefallen, wie z. B. Probleme beim Springen, Treppensteigen, Zittern der Hinterbeine, plötzliches Aufheulen bei Bewegung, eine vermehrte Wölbung des Rückens ?
Ist Ihr Mix vom Körperbau eher hochbeinig oder mehr Dackel - ähnlich gebaut ? Dackel mit ihrem, im Verhältnis zu den Gliedmassen langen Rücken , sind anfälliger für diese degenerative Knochenerkrankung.
Rimadyl ist das Mittel der Wahl bei einem akuten Schmerzschub, Sie sollten aber versuchen,es nach 1 bis 2 Wochen abzusetzen. In den meisten Fällen reicht eine unterstützende homöopathische Therapie für die symptomfreien Zeiten mit Traumeel, Zeel ( intracutan oder oral ) , Rhus toxicodendron D 12 oder ein Harpagophytum ( Teufelskralle ) Präparat aus. Akupunktur, auch Goldakupunktur, Magnetfeldtherapie kann ebenfalls versucht werden.
Sie selbst können für moderate Bewegung, Vermeidung von Sprüngen , Wärme im Lendenbereich sorgen.
Die Schwere des Röntgenbefundes korreliert bei der Spondylose nicht immer mit dem Schweregrad der Symptome. Es gibt immer wieder Zufallsbefunde von hochgradigen Spondylosen, ohne dass der Hund je Symptome zeigte und umgekehrt können minimale Veränderungen hochgradig schmerzhaft sein.
Leider gibt es keine Heilung, man kann nur versuchen den Prozess zu verlangsamen und die Lebensqualität durch dem jeweiligen Stadium angepasste Medikation zu erhalten.

Mit freundlichen Grüssen

Daniela Appel - Wieland