Hund Hohe Leberenzym-Werte / Diät / Stuhlfarbe
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Fragestellung
Meine 8-jährige Hündin hat sich Mittwoch Morgen/Vormittag mehrfach übergeben - zunächst nur Futter dann Schleim mit Gras. Ab Mittag hatte sie dann starken Speichelfluss. Ich bin mit ihr umgehend zur Tierärztin gefahren. Dort wurde sie geröngt (alles ok), Blut abgenommen und eine Dosis Novalgin verabreicht - danach ging es ihr besser .
Am Donnerstag kamen die Blutwerte - leider sind die Leberenzym-Werte (anbei) offensichtlich massiv erhöht.....Wir halten seit Donnerstag streng Diät (Huhn, Reis, Hüttenäse,Royal Canin Hepatic ).
Heute ist mir aufgefallen, dass der Stuhl sehr hell bzw. auch gelb ist (Fotos anbei)- kann das an der Futterumstellung liegen, oder ist das ein aktutes Warnsignal und ich sollte in die Tierklink fahren?
Mein nächster Tierarzttermin ist am Montag 9.30 -dort sollen die Leberwerte nochmals kontrolliert werden.
Vorerkrankungen:
Die Hündin hat eine bisher klinisch nicht manifeste Anaplasmose.
Vielen Dank
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Antwort des Experten
Sehr geehrte(r) Ratsuchende(r),
In der Tat sind die Leberwerte sehr hoch.
Der gelbe Kot könnte vom Futter kommen, da die Werte von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) normal sind. Ich würde empfehlen, ausschließlich die fertige Leberdiät zu geben, da die Nährstoffe darin genau auf die Lebererkrankung abgestimmt sind.
Mehr Kohlehydrate unterstützen die Leber, daher sollten Sie das selbstgekochte Fleisch weglassen.
Das Blutbild ist ja ansonsten normal und es gibt keinen Hinweis auf eine akute Entzündung.
Gehen Sie mit ihr auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (Feldern) spazieren? Dort könnte sie Dünger und/oder Pflanzenschutzmittel aufgenommen haben.
Man könnte ergänzend die "Cholinesterase" beim Labor noch nachfordern. Wenn Sie erhöht ist, besteht der Verdacht auf eine Vergiftung
Ist die Hündin kastriert? Wenn Nein: wann war sie läufig?
Wenn es dem Hund jetzt einigermaßen gut geht und Sie nur durch den hellen Kot beunruhigt sind, sehe ich keine Veranlassung, notfallmäßig eine Klinik aufzusuchen.
Bitte sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeit, gerade jetzt in der Hitzewelle. Einfach noch Wasser ins Futter mischen, da meiner Erfahrung nach die Tiere nicht genug trinken.
Um die Ursache der hohen Leberwerte zu finden, könnte eine Bauch-Ultraschall-Untersuchung noch hilfreich sein.
Ist denn die Herzfunktion in Ordnung? Denn das könnte auch Auswirkung auf die Leber haben.
Weitere Unterstützung der Leberfunktion können sie mit pflanzlichen Präparaten, z.B. Silymarin (= Mariendistel) erreichen.
Eine andere Möglichkeit für diese Erkrankung wäre eine Leptospirose. Ist die Hündin denn regelmäßig geimpft, auch mit dem neuen, erweiterten Impfstoff?
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort geholfen zu haben. Wenn Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Allerdings kann ich Ihnen erst morgen erneut antworten.
Ich wünsche Ihnen weiter alles gute und halte Ihnen die Daumen, dass es Ihrem Hundchen bald wieder besser geht!!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ruth Rosenberg
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Ein Mariendistelpräperat geben wir momentan zu Futter dazu.