Hautjucken beim Hund
Beantwortet
Fragestellung
Hallo Frau Arndt,
unsere Jack-Russel-Labrador-Hündin ist fast 14 Jahre alt. Sie ist etwa so groß wie ein Jack-Russel und hat kurzes Fell. Als Junghund hatte sie eine Hausstaubmilben-Allergie entwickelt, die mit Hilfe einer Desensibilisierung sehr gut behandelt worden ist. Einzig das Füttern mit reinem Trockenfutter ist für sie ungünstig, stattdessen bekommt sie von uns hochwertiges Dosenfutter, dem ich Gemüse beimenge (Möhren, Kohlrabi und Kartoffeln oder Zucchini, Kohlrabi und Reis).
Seit ca. November 2012, in Zusammenhang mit dem Fellwechsel, hat sie einen starken Juckreiz, etwa zwischen den Schulterblättern. Sie kratzt sich intensiv und wälzt sich viel, dabei winselt sie manchmal. Offensichtlich leidet sie. Mein Mann meint, sie provoziere mich damit, weil ich sie anfangs immer gekratzt und gerubbelt habe, aber ich glaube, sie hat wirklich etwas. Außerdem ignoriere ich ihr Gehabe inzwischen, es lässt aber nicht nach.
Ihr Futter wurde getestet, sie bekommt ausschließlich das, was sie auch gut verträgt. Ihr anfangs stumpfes Fell glänzt zwar wieder, aber sie neigt zur Schuppenbildung.
Was können wir machen, damit es ihr bald wieder besser geht?
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
Antwort des Experten
Sehr geehrte Fragestellerin!
Sie schreiben, daß die Beschwerden Ihrer Hündin mit dem letzten Fellwechsel begannen. Der Fellwechsel an sich stellt eine Herausforderung an den Stoffwechsel dar, da er sehr viel Energie beansprucht. Tiere, gerade im fortgeschrittenen Alter, können u. U. auf ein wenig Hilfe angewiesen sein, um dem Stoffwechsel die Arbeit im Fellwechsel zu erleichtern. Da ich Ihre Hündin nicht persönlich kenne, werde ich mich in meinen Ausführungen allgemein äußern.
Hat Ihre Hündin ein sehr dichtes Fell, das schwer von alleine ausgehen will, dann striegeln Sie sie bitte gründlich durch, um sie von totem Haar und Filzen zu befreien und die Hautatmung zu gewährleisten.
Heizungsluft fördert das Austrocknen der Haut. Stellen Sie flache Wasserbehälter in direkter Heizungsnähe auf, um die Luftfeuchtigkeit durch Verdunstung zu erhöhen. Ein Zimmerbrunnen oder ein Luftbefeuchter wären eine gute Lösung.
Kurze Wechsel zwischen dem Aufenthalt drinnen und draußen provozieren den Hautstoffwechsel. Die Klima- und Temperaturunterschiede wollen vom Körper schnell ausgeglichen werden, was zu Irritationen führen kann. In unseren Regionen schwanken im Winter die Außentemperaturen manchmal deutlich. Der Körper ist immer um sofortige Anpassung bemüht. Folgen kalte und warme Tage in kurzen Abständen, werden Sie beobachten können, daß der Hund mehr oder weniger "immer" haart.
Die Fütterung haben Sie ja bereits an die Bedürfnisse Ihrer Hündin angepaßt. Bitte überprüfen Sie dennoch, ob in Ihrem Fertigfutter Getreide enthalten ist. Sollte das der Fall sein, empfehle ich, auf ein getreidefreies Naßfutter mit einem sehr hohen Fleischanteil auszuweichen. Getreide wird von vielen Hunden langfristig nicht vertragen und kann eine Allergiebereitschaft fördern.
Ein erhöhter Bedarf an essentiellen Fettsäuren kann durch die Zugabe von geeigneten kaltgepreßten Ölen gedeckt werden. Es sollte darauf geachtet werden, daß Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren angeboten werden. In Frage kommen u.a. Nachtkerzenöl, Schwarzkümmelöl, Leinöl, Rapsöl, Borretschsamenöl, Hanföl, Walnußöl, Lachsöl, Dorschöl, Kabeljauöl. Man sollte zwischen mehreren Ölen variieren. Essentielle Fettsäuren müssen zugefüttert werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren kann sich – wie im Falle Ihrer Hündin – mit Juckreiz oder Schuppenbildung äußern.
Die Zugabe von Vitamin H (Biotin) wirkt sich förderlich auf die Beschaffenheit und Qualität von Haut, Haaren und Krallen aus. Alternativ kann man auch Bierhefetabletten verabreichen.
Milchsäurebakterien stärken die Darmflora und haben positive Wirkung auf den Hautstoffwechsel. Man findet sie in Sauerkraut, Joghurt, Kefir, Buttermilch.
Äußerlich können Fell und Haut durch Aufsprühen oder Auftragen eines fermentierten Probiotikums aus Getreide verbessert werden. Dieses ist auch hilfreich, wenn sich Ihre Hündin einmal wundgekratzt haben sollte.
Die Leber könnte während der Zeit des Fellwechsels ein wenig Unterstützung für ihre Funktionen gebrauchen, wofür die Mariendistel bekannt ist. Es wäre auch an ein homöopathisches Einzelmittel zur Förderung der Stoffwechseltätigkeit zu denken.
Neben der Thematik des Fellwechsels sollte man äußere Einflüsse berücksichtigen, die zu einem Juckreiz und zu Schuppenbildung im Sinne einer Unverträglichkeitsreaktion führen können. Dazu gehören Reinigungsmittel, Waschmittel, Teppichreiniger, Farben und Lacke, Dünste und Ausdünstungen, Düfte und Körperpflegemittel. Sofern das Leitungswasser in Ihrer Region nicht von guter Qualität sein sollte, bieten Sie Ihrer Hündin bitte gekauftes stilles Wasser an.
Konkrete Details zu diesen Empfehlungen und Denkanstößen, zu bestimmten Produkten, zu Dosierungen und zu Fragen der Verträglichkeit sollten Sie mit einem niedergelassenen Tierheilpraktiker direkt besprechen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Ausführung weiterhelfen, und wünsche Ihnen und Ihrer Hündin das Beste!
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Arndt
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