Eröffnungsbilanz 2019 -> Jahresabschlussbilanz 2019; falsche Vortragswerte 2020?
Fragestellung
Guten Tag,
ich habe ein Problem mit der Vortragsaktualisierung 2019 -> 2020: Ich habe erstmalig eine Eröffnungsbilanz im Jahr 2019 erstellt. Nun habe ich zwei Werte, welche falsch sein müssen bzw. falsch übertragen wurden. Ist mir leider nicht aufgefallen vor der Übermittlung der Eröffnungsbilanz 2019.
Kurze Fakten zu mir:
Einzelunternehmer
Bilanzierungspflicht seit 2019
Kontorahmen: SKR03; Ist-Versteuerung
Software: Lexware Buchhalter Pro
Aus dem Jahr 2018 wurden folgende Vortragsaktualisierungen bzw. Buchungssätze für das Jahr 2019 erstellt; s. Anhang 2018.jpg
Lexware Buchhalter Pro hat mir daraufhin folgende zusätzliche Vortragsaktualisierungen für das Jahr 2019 erstellt; s. Anhang 2019.jpg
Das Kreditkarten-Finanzkonto befand sich, wie zu entnehmen, im Haben. Die offene Differenz von SKR03 1789 habe ich, wie vorherige Jahre auch, im Januar 2019 gegen Bank SKR03 1200 gebucht (mir ist hier bewusst, dass sich der Buchungssatz bei bilanzpflichtigen Unternehmen ändert, was ich auch für die Umsatzsteuer-Vorauszahlung Dezember 2019 umgesetzt habe);s. Anhang 1789.jpg
Für die Vortragsaktualisierung 2019 -> 2020 werden die Werte SKR03 630 sowie SKR03 1545 übernommen, was ja konkret falsch sein müsste. Nun zur Fragestellung:
Wie kann ich den Fehler beseitigen bzw. wie kann ich die Differenz gegenbuchen, sodass diese Werte nicht mit in das Jahr 2020 übernommen werden? Muss ich ggf. eine berichtige Eröfnungsbilanz abgeben? Sind die Werte ggf. sogar korrekt?
Mit freundlichen Grüßen
Hinweis: Die Frage und Antwort wurde anonymisiert und mit Erlaubnis des Kunden veröffentlicht. Ihre eigene Frage wird standardmäßig nicht veröffentlicht.
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Antwort von Steuerberater Bernd Thomas
Sehr geehrter Herr B.,
gerne beantworte ich Ihre Anfrage aufgrund Ihrer Angaben im Rahmen einer Erstberatung auf yourXpert. Die Beantwortung erfolgt gemäß der von Ihnen gemachten Sachverhaltsangaben. Fehlende oder fehlerhafte Angaben können das rechtliche Ergebnis beeinflussen.
In Ihrem bestehenden Vortrag haben Sie die Umsatzsteuer aus dem Vorjahr auf #1545 eröffnet und in derselben Höhe auf #1789. Dies erscheint unplausibel. Ich schlage vor, soweit noch möglich, das Jahr 2018 zu korrigieren und erneut vorzutragen:
Buchung der Umsatzsteuer im Jahresabschluss 2018:
Zum 31.12. ist zunächst die Umsatzsteuervorauszahlung für den Dezember (bei Dauerfristverlängerung auch für den November) zu erfassen
#1780 UStVorauszahlungen an #1736 Vbl. Steuern
Anschließend schließen Sie die Umsatzsteuer- und Vorsteuerkonten (aber nicht das Konto #1736) auf das Konto #1789 (USt lfd. Jahr) ab. Diese Konten sollten danach alle auf 0 sein.
Das Konto #1789 sollte jetzt den Saldo aufweisen, der sich aus der Umsatzsteuerjahreserklärung ergibt (bis auf Rundungsdifferenzen).
Wenn Sie im Januar die Vorauszahlung für Dezember an das Finanzamt überweisen, buchen Sie
#1736 an #1200
Zum 01.01 buchen Sie Umsatzsteuer laufendes Jahr auf Umsatzsteuer Vorjahr um.
#1789 an #1790 (bzw. bei Sollsaldo einfach umdrehen)
#1789 sollte dann auf 0 sein.
Wenn Sie z.B. im August die Umsatzsteuernachzahlung für das Vorjahr leisten, buchen Sie
#1790 an #1200
Eine verbleibende Rundungsdifferenz (Soll oder Haben) buchen Sie über #4900 Sonst. betr. Aufwand aus.
Das Kreditkartenkoto ist ebenfalls offensichtlich falsch bebucht worden. Sie haben einen Habensaldo auf #1280 33,31 € und einen Sollsaldo auf #630.
Sie berichtigen das entweder per 31.12. des Vorjahres oder per 01.01 des Folgejahres (in diesem Fall nicht so wichtig, da Kleinbetrag).
Falls das Konto tatsächlich auf 0 sein sollte, buchen Sie #1280 an #630 33,31 €, dann sind beide Konten auf 0. Falls der Saldo tatsächlich 33,31 € beträgt (an das Kreditkartenkonto zu zahlen), dann buchen Sie (wegen dem geringen Betrag) die Differenz einfach aus,
#4900 Sonst. betr. Aufwand an #630
Das Konto #630 sollte auf jeden Fall auf 0 kommen.
Anschließend übergeben Sie erneut die Eröffnungsbilanzwerte. Jetzt sollte es stimmen :-)
Gerne stehe ich Ihnen für eine Rückfrage zur Verfügung und im Übrigen würde ich mich, für den Fall, dass Sie mit meiner Beratung zufrieden waren, über eine positive Bewertung hier auf yourXpert sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Thomas
Steuerberater
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Für etwaige Rückfragen stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
A. B.
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Buchungsätze bzw. Sachkonten #630 sowie #1545 hat Lexware Buchhalter Pro automatisch angelegt im Zuge der Eröffnungsbilanz, um die Aktiva- bzw. Passiv-Seite auszugleichen. Macht für mich im ersten Moment Sinn, aber dass die Werte nun nach 2020 übertragen werden sollen, erschließt sich mir nicht.
Das Sachkonto #1280 befindet sich mit 139,09 Euro im Soll und das Sachkonto´#1789 ist, durch die USt.-Vorauszahlung im Januar 2019 ausgeglichen.
Die automatischen erstellen Sachkonten #630 sowie #1545 habe ich nie bebucht und hier liegt meine Problematik.
Mit freundlichen Grüßen
A. B.
#630 können Sie meines m.E. wegen des geringen Betrags einfach ausbuchen, eine weitere Recherche wegen 33 € würde ich nur machen, wenn ich einen systematischen Fehler vermuten würde.
Das Umsatzsteuerkonto ist momentan zwar ausgeglichen, aber #1545 hat ja noch einen Saldo. Diese Problem sollten Sie unbedingt lösen, denn hier bekommen Sie ein richtiges Problem, da der Saldo auf dem Konto ja irgendwann ausgebucht werden muss.
Wie der Saldo entstanden ist, kann ich aus den hochgeladenen Unterlagen nicht erkennen.
Somit empfehle ich Ihnen, die Umsatzsteuerkonten im Vorjahr noch einmal (so wie von mir skizziert) sauber durchzubuchen und neu vorzutragen, damit Sie keinen großen Fehler durchschleppen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Thomas
Steuerberater
Ich bin etwas irritiert, dass Sie ohne weitere Rückfragen plötzlich nach Stornierung des Auftrags fragen. Da meine Antwort auch auf Grundlage der gegebenen Informationen inhaltlich richtig war, besteht dazu auch keine Veranlassung.
Wenn weiterhin Probleme bestehen, sollten Sie entweder eine Rückfrage stellen oder die Hilfe ihres Software -Anbieters kontaktieren.
Da ich jedoch selber mit Lexware gearbeitet habe, weiß ich, dass Lexware keine eigenen Buchungen anlegt.
Sie haben möglicherweise die fehlerhaften Buchungen nach wie vor noch (zusätzlich) in der Buchhaltung enthalten oder einen Bedienungsfehler gemacht.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Thomas
Steuerberater